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Bilder
"Arte povera" - eine Stilrichtung, die mich
fasziniert, seit ich sie kenne.
Die Kunst, perfekt das
Unperfekte zu schaffen, absichtlich und doch unabsichtlich zu arbeiten,
liegengebliebene Materialien gezielt einzusetzen.
Es sieht so einfach aus, bis man damit beginnt. Konzentriert und doch
intuitiv, rasch und dennoch besonnen, naiv und weise, lieben und
gleichzeitig loslassen.
Mein erstes Bild heisst "Lass
mich mitfliegen", eine Anspielung auf meinen Beruf als Flight Attendant, der
es mir immer wieder ermöglicht, davonzufliegen, Neues zu entdecken und die
Erde von oben zu sehen.

Die Kieselsteine, die angedeuteten Bergspitzen, das urtümliche Tier - sie
alle werden nie die Chance haben, wegzufliegen. Federn, die nach vielen
Flügen längst wieder sanft auf dem Boden gelandet sind, hängen nun in
geringer Höhe an einer Schnur. Nur die Vögel, mit einem spitzen Nagel von
leichter Hand in die noch feuchte Farbe geritzt, fliegen davon in den
Abendhimmel, kaum noch sichtbar, wie das letzte Flugzeug, das vor kurzem
gestartet ist.
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RestaurationenIch
mag nicht immer konsequent alles verfremden, schmücken und mit Neuem kombinieren. Manche
Lampen sind am schönsten, so wie sie sind. Nur der Kurzschluss, den sie
verursachen, verdirbt einem die Freude.
Ein antikes Stück so zu
restaurieren, dass man die neue Technik dahinter nicht sieht, hat nach
meinem Empfinden ebenso viel mit Liebe und Kreativität zu tun wie das
Entwerfen einer neuen "Erleuchtung". Die schönsten Elektro-Bleirohre aus
meinem Lager habe ich nicht zu "Standing Ovations" verarbeitet, sondern in
unserem alten Bauernhaus gut sichtbar an die Decke verlegt. Aus dem
Ausland mitgebrachte Lampen wurden auf Schweizer Norm umgerüstet. Eine
antike Petrollampe funktioniert jetzt mit Strom. Unsere
Küchenbeleuchtung besteht aus drei alten Stalllampen. Und das Aussenlicht
auf unserer Terasse stammt aus einem Abbruchobjekt in Davos, wo ich es
verrostet und mit brüchigen Drähten gefunden habe. |